Geschichte

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Historisches Kohlberg
Historisches Kohlberg
Marktplatz Mitte der 50er Jahre
Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen (Achtung! Lange Ladezeit - Dateigröße ca. 65MB)

Erstes deutsch-tschechisches Lesebuch verbindet Nürnberg und Prag

Mitte Februar 2001 erschien nach langer Vorbereitungszeit das Lesebuch „Sagenhafte Goldene Straße“ mit 65 Sagen zwischen Nürnberg und Prag und einem Beitrag aus Luxemburg. Das durchgängig zweisprachige Werk hat zum Ziel, die im 14. Jahrhundert gewachsene Brückenfunktion der nördlichen Oberpfalz und Mittelfrankens nach Böhmen zu beleben. Es stellt den Verlauf der Goldenen Straße durch Ortssagen dar und bindet die einstige „Verbotene Straße“ über Waidhaus und das Gebiet des ehemaligen Neuböhmens ein.

Dies ist die Sage aus Kohlberg:

Die Glocke von Kohlberg

Kohlberg war einst berühmt wegen einer Glocke, die man bis Weiden hörte. Sie soll in jener Zeit geläutet haben, als Kohlberg noch seine Burg besaß und Freiherr Ulrich v. Nothafft und seine Gemahlin Irmengard deren Besitzer waren.

Einst winkten vom Burgturm frohe Fahnen. Man erwartete den Einzug eines adeligen Freiers für die einzige Erbin Irmela. Diese holte gerade ein paar Blumen im Burggarten, da ertönte in der Nähe Gesang. Es war ein fahrender Sänger, der schon am Abend zuvor im Hof gesungen hatte. Ungebeten trat er näher und sprach: "Holdseliges Fräulein, erlaubt einem fahrenden Sänger ein kurzes Lied." Als er geendet hatte fragte Irmela: "Wer seid Ihr?" Der Sänger: "ein Gelübde verbietet mir, Euch meinen Namen zu nennen." Sie: "Wer befahl euch dies betörende Lied?" Er: "Ich sang es, Euch zu retten; den Euer Freier ist hässlich und streng, ich aber liebe euch von Herzen. Flieht mit mir, noch ist es Zeit!" Irmela wollte fast wankend werden. Da erhob die Burgglocke ihre Stimme und sang: "Bim-Bam, er lügt dich an, Bim-Bam, er lügt dich an." Irmela wandte sich ab und ging. Der Fremde aber warf wütend seine Laute ins Gras und schwor der Glocke Rache.

Eilends ritt er nach Weiden, dort bestach er einige lockere Vögel mit Gold, die Kohlberger Glocke zu stehlen. In einer finsteren Nacht wagten sie den Raub. Aber die Diebe blieben mit der Glocke im Gesümpf stecken. Als Graf Ulrich die Gesellen verfolgte, ergriffen sie die Flucht. Der fahrende Sänger stieß der Glocke voll Grimm seinen Dolch in den metallenen Leib. Seitdem war die laute Stimme der Glocke dahin. In dem flüchtenden Glockenschänder erkannte der Freiherr den Stiefbruder des echten Freiers, der Irmela aus Neid entführen wollte.

Kohlberg und die Gründörfer
Anton Meindl Chronik